Etwa 100 Bürger waren der Einladung der Stadt Freiburg zur Bürgerinfo am 28.1.2016 in die Aula der Gertrud-Luckner-Schule gefolgt. Dem Applaus zufolge waren etwa gleich viele Befürworter wie Gegner des Stadttunnels anwesend.
Drei Vorträge sollten an diesem Abend vor allem über den Planungsstand zum Vollanschluss am „Ganterknoten“ im Bereich der Brauerei Ganter informieren.
Bereits in der Übersicht von Alexander Krüger vom Regierungspräsidium Freiburg zum Planungstand wurde klar wie kompliziert der Bau am Ganterknoten werden wird. Nach Schätzungen werden im Jahr 2025 die B31 täglich bis zu 65.800 Kraftfahrzeuge (KfZ) nutzen. Davon würden trotz Stadttunnel etwa 21.300 KfZ an der Oberfläche bleiben, darunter etwa 1.300 Lastkraftwagen (LKW). Die damit eingeschränkten Möglichkeiten der Verbesserung der Übergänge für Fußgänger und Radfahrer sowie der Aufenthaltsqualität stellte der Freiburger Landschaftsplaner Christian Korn dar.
Mit einem „Vollanschluss“ am Ganterknoten müssen auf engstem Raum Ein- und Ausfahrten untergebracht werden und die Rampen müssen mit Ausnahmegenehmigung steiler gebaut werden, als nach den Richtlinien erlaubt. Es wird notwendig nahezu alle Versorgungsleitungen sowie die Straßenbahn in diesem Bereich zu verlegen. Die Kostenschätzung für den Stadttunnel wurde daher auf 325 Millionen € nach oben korrigiert.
Angesichts der erwartenden KfZ-Zahlen musste der Verkehrsplaner Baier auch alle diejenigen enttäuschen, die mit dem Stadttunnel oberirdisch auf den Rückbau der B31 auf nur noch eine Fahrspur in jede Richtung gehofft hatten. Bei nur noch einer Fahrspur würde es zu Rückstaus in den Tunnel kommen.
Für Baubürgermeister Haag bleibt dennoch der Stadttunnel für die Entwicklung der Stadt Freiburg alternativlos.